Anmerkungen zum Jahresauftakt bei IHK, HWK und UV Sachsen aus Wurzener Sicht

Am 13. Januar 2025 luden die großen Kammern in Sachsen sowie der Unternehmerverband Sachsen zum Neujahrsempfang in die Kongresshalle am Zoo in Leipzig ein.

Auf der Bühne diskutierten die Gastgebenden – Kristian Kirpal (IHK zu Leipzig), Matthias Forßbohm (Handwerkskammer zu Leipzig), Dr. Ines Zekert (Marketing Club Leipzig e. V.) und Dietrich Enk (Unternehmerverband Sachsen e. V.) – mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer über die Situation der Wirtschaft und darüber, welche politischen Weichen die neue Landesregierung stellen sollte.

Man merkte dem Ministerpräsidenten an, dass dieser (erneut) im Wahlkampfmodus ist. Er forderte auf „mutig neue Wege zu gehen“, dies „gemeinsam für die Region“ zu tun. Er warb für einen tolerantes Miteinander. Dem Fachkräftemangel werde nun auch mit der jahrelangen Forderung aus der Wirtschaft, mehr Praktika aus den Schulen zu ermöglichen, nachgegangen. Das Schulsystem könne nicht nur „Häuptlinge“ hervorbringen, merkte Matthias Forßbohm an. Man möchte lieber einen „sehr guten Realschüler im Unternehmen, als einen schlechten Gymnasiasten“. Auch wenn kritische Stimmen sagen, man tut dies nur, weil das Land selber nicht genug Lehrer hat um Unterrichten zu können, ist der praktische Bezug der nächsten Generation wichtiger denn je.

Beim Thema Nachwuchsgewinnung sind wir allerdings alle gefragt. Wie erziehen wir die nachfolgende Generation, unsere Kinder? Was geben wir Ihnen mit? Die Forderung nach Arbeitskräften/Fachkräfte wird im eigenen Haushalt bestimmt, es ist unserer Erziehung, es sind unsere Erwartungen!

Es wurde darüber diskutiert, ob der geplante Meisterbonus der CDU das richtige ist, um das Handwerk zu stärken. Oder ist es doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? Schließlich müssen die „Meister der Zukunft“ sich vor allem mit Bürokratie und Haftungsfragen auseinandersetzen. Sie stehen oftmals mit einem Bein im Gefängnis, statt ihrer Leidenschaft (dem Handwerk) nachgehen zu können. Diese Hürden stehen laut dem Ministerpräsidenten ebenso im Vordergrund, wie der beabsichtigte Meisterbonus.

Weiterhin stellte der Ministerpräsident den Fokus auf die wichtigen Themen, welche man parteiunabhängig lösen möchte. Hierzu sei auch mal notwendig, „Kritik auszuhalten“. Eine losungsorientierte Politik ohne Parteibuch kann uns allen helfen, vor allem die politischen Ränder zu besinnen.

Sachsen ist und bleibt ein Mittelstandsland. Über 90% der Unternehmen sind mittlere und kleine Betriebe. Diese brauchen inländische und ausländische Fachkräfte, um den entwickelten Standard nicht nur halten zu können, sondern ggf. auszubauen. Die Nöte, Sorgen und Anträge wurden Herrn Kretschmer deutlich ans Herz gelegt. Er möge genau zuhören. Das finden wir auch!