Mit einer Vernissage wurde die Gustav-Harkort-Ausstellung am 21. Oktober eröffnet. Der Berliner Musiker Nicolas Haumann begleitete die Eröffnung mit seinem Gitarrenspiel, das in die Ausstellung einstimmte. Oberbürgermeister Marcel Buchta begrüßte die Gäste und verwies auf den Stellenwert der Industrie für die Stadt Wurzen. Gustav Harkort als Initiator der Industrialisierung in der Region des Wurzener Landes hat daran ein bleibendes Verdienst. Die Museumleiterin Claudia Kunde würdigte die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit der Standortinitiative Wurzen & Wurzener Land e. V. Ebenso wichtig sei die Unterstützung der Ausstellung durch das Museum Steinarbeiterhaus Hohburg und eine ganze Reihe weiterer Einrichtungen. Das Museum wird – wie schon seit Beginn der Arbeit von Claudia Kunde als Museumsleiterin – Industriegeschichte und Industriekultur stärker als bisher in den Mittelpunkt seiner Arbeit rücken.
Ulrich Heß als Initiator und Kurator der Ausstellung hob vor allem die Aufgeschlossenheit der an der Ausstellung beteiligten Unternehmen hervor. In den drei Unternehmen, die von Harkorts gegründet bzw. initiiert worden sind, hat der Leipziger Schauspieler Alexander Fabisch als Gustav Harkort interessante Gespräche mit den Betriebsleitern bzw. den Vertretern des Unternehmens geführt und ebenso interessante Einblicke gewonnen.
Die Videos zu den Steinbrüchen in Mark Schönstädt und Trebsen, in der RATH GmbH Bennewitz und in der Gießerei Wurzen sind der Höhepunkt der Ausstellung. Bis zum 22. Dezember sind diese in der Galerie am Markt über hochwertige Monitore, die von der Firma BLT-Sonneck GmbH bereit gestellt wurden, zu sehen.
Von den Leihgebern wurde hochwertige Kunstwerke und Gegenstände bereit gestellt, die auch auf diese Einrichtungen selbst aufmerksam machen. Das gilt vor allem für das Steinarbeiterhaus Hohburg, das Triptychon zum Steinbruch in Lüptitz ist ein solches Beispiel. Es wird zum ersten Mal als vollständiges Triptychon gezeigt. Harkorts Radierungen zu Bildern von der Eisenbahnlinie Leipzig-Dresden aus dem Bestand des Westfälischen Wirtschaftarchivs zeigt ihn aus einer ganz anderen Sicht.
Heute steht Gustav Harkort, der in ganz Deutschland bisher viel zu wenig und viel zu ungenau bekannt ist, als außerordentlich leistungsstarker und einfallsreicher Unternehmer vor uns.
Mit unserer Suche nach den Spuren Gustav Harkorts in der heutigen Industrielandschaft haben wir dazu beigetragen, diese Leistungen in den jeweiligen Unternehmen besser wahrzunehmen und die Geschichte unserer heutigen Industrie lebendig werden zu lassen.
23.102023 Ulrich Heß