StadtAnsichten
Am 8. Juli wird die Ausstellung „StadtAnsichten“ um 15 Uhr feierlich im Ringelnatz-Geburtshaus (Crostigall 14, 04808 Wurzen) eröffnet. Hiermit möchten wir Sie recht herzlich zu dieser Vernissage einladen. Der Veranstaltungsort bietet neben der geschichtsträchtigen Räumlichkeit eine wunderschöne Sicht auf die Stadt Wurzen und eignet sich daher besonders für den Anlass. Den musikalischen Rahmen der Ausstellungseröffnung gestaltet die Akkordeonspielerin Anna Jung, eine Schülerin des Lehrers Toni Leuschner von der Musik- und Kunstschule Landkreis Leipzig.
Die Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Wurzen wird vom 8. Juli bis zum 16. September in der Städtischen Galerie „Am Markt“ gezeigt. Geöffnet ist die Galerie im Alten Rathaus in diesem Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag zwischen 14:00 und 18:00 Uhr.
Im Anhang befindet sich der Flyer zur Ausstellung StadtAnsichten. Diese E-Mail darf gern an Interessierte weitergeleitet werden.
Informationen zur Ausstellung finden Sie auch auf unserer Homepage: https://www.kultur-wurzen.de/museum-wurzen sowie in den sozialen Medien (Facebook und Instagram).
StadtAnsichten
Am 8. Juli wird die Ausstellung „StadtAnsichten“ um 15 Uhr feierlich im Ringelnatz-Geburtshaus (Crostigall 14, 04808 Wurzen) eröffnet. Hiermit möchten wir Sie recht herzlich zu dieser Vernissage einladen. Der Veranstaltungsort bietet neben der geschichtsträchtigen Räumlichkeit eine wunderschöne Sicht auf die Stadt Wurzen und eignet sich daher besonders für den Anlass. Den musikalischen Rahmen der Ausstellungseröffnung gestaltet die Akkordeonspielerin Anna Jung, eine Schülerin des Lehrers Toni Leuschner von der Musik- und Kunstschule Landkreis Leipzig.
Die Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Wurzen wird vom 8. Juli bis zum 16. September in der Städtischen Galerie „Am Markt“ gezeigt. Geöffnet ist die Galerie im Alten Rathaus in diesem Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag zwischen 14:00 und 18:00 Uhr.
Im Anhang befindet sich der Flyer zur Ausstellung StadtAnsichten. Diese E-Mail darf gern an Interessierte weitergeleitet werden.
Informationen zur Ausstellung finden Sie auch auf unserer Homepage: https://www.kultur-wurzen.de/museum-wurzen sowie in den sozialen Medien (Facebook und Instagram).
Zurückblickend auf die über 1050jährige sehr wechselvolle Geschichte Wurzens, geht die Ausstellung „StadtAnsichten“ exemplarisch der Herausbildung und Entwicklung der Stadtbilder nach. Dabei führt die Präsentation über den in der Kunstgeschichte gebräuchlichen Begriff Stadtansichten (=Veduten) hinaus, der darunter im engeren Sinn die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer topographisch bestimmbaren Örtlichkeit als Sonderfall der Landschaftsdarstellung versteht.
Städte sind in den meisten Fällen – so auch die Stadt Wurzen – gewachsene räumliche Gebilde. Seit jeher sind sie Schauplatz und Resultat von ebenso komplexem wie umkämpftem Wandel. Denn jede gesellschaftliche Entwicklung hinterlässt ihre Spuren im urbanen Organismus. Als Projektionsfläche vielfältiger Wirklichkeitsdeutungen und Visionen stiften Städte Identität. Als kommunikative Konstruktion bilden sie den Kern der Stadtkultur und stehen im Bezug zu ihren Einwohnern. Im Gesamtbild des oft willkürlich und zufällig wirkenden Lebensraums manifestieren sich Abfolgen von Veränderungen gegenwärtiger und zukünftiger Trends in Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft. Um sich zu orientieren, um heimisch zu werden, bedarf es der Eingewöhnung. Das braucht Zeit.
Angetrieben durch bürgerlichen Individualismus, Urbanisierung, steigende nationale und internationale Verflechtung, Demokratisierung sowie zunehmende Medialisierung entwickelten sich die Bilder und Vorstellungen der Stadt seit dem 19. Jahrhundert in neuartiger Dynamik.
Ins visuelle Blickfeld rückt die Stadt, die sich im Mittelalter unter der Herrschaft der Bischöfe von Meißen aus der planvollen Erweiterung eines bestehenden Marktes entwickelt, zuerst in historischen Karten der Frühen Neuzeit. Als kostbare Wissensspeicher dienen diese der Repräsentation herrschaftlicher Territorien und der Darstellung spezifischer Raumvorstellungen. Sie dokumentieren die herausgehobene Stellung der Stifts- und Bischofsstadt im Territorium als Zentrum geistlicher Macht. Während die sogenannte Schedelsche Weltchronik von 1493 die Beschreibung wesentlich größerer und bedeutenderer Städte des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation wie Köln, Mainz, Magdeburg oder Erfurt enthält und mit Holzschnitten illustriert, datieren erste Stadtansichten von Wurzen erst ins 17. Jahrhundert.
Ein überregional wahrgenommener und zügiger Gestaltwandel setzt mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ein. In nur wenigen Jahrzehnten entwickelt sich aus dem beschaulichen Ackerbürgerstädtchen eine pulsierende Industriestadt, ablesbar an neuen Wirtschafts-, Wohn-, Verwaltungs- und Versorgungsstrukturen. Die zunehmende Vielfältigkeit und bürgerliche Repräsentanz auf zahlreichen Gebieten, die von kreativen und erfinderischen Köpfen getragen wird, bahnt sich neu in Medien wie der Farblithographie und Fotografie ihren Weg.
Auf dem ersten Höhepunkt der industriellen Entwicklung, die vor allem im Umland durch den Bau von Eisenbahnlinien, Brücken, Kanälen, Fabriken und Rohstoffabbau mit tiefgreifenden Veränderungen der gewachsenen Kulturlandschaft einher geht, entstehen zahlreiche Ansichtskarten der Stadt. Diese werben für den boomenden Standort mit touristischen Attraktionen wie dem Spitzberg in der Hohburger Schweiz, den Wassersportmöglichkeiten auf der Mulde, dem 1879 begründeten Stadtpark, dem Bismarckturm auf dem Wachtelberg, aber auch mit repräsentativen Villenbauten, dem städtischen Krankenhaus oder Ansichten der Stadt als Schul- und Garnisonsstadt.
Die weitere Entwicklung der Mittelstadt Wurzen hat infolge von Wirtschaftskrisen, Weltkriegen und Diktaturen starke Umbrüche durchlaufen, die im Fall der politischen Wende sogar Gegenstand einer umfangreichen sozialhistorischen Studie wurden. Zahlreiche Fotografien, aber auch Interviews wurden Grundlage identitätsstiftender Bücher oder Zeitungsreportagen. Heute befindet sich Wurzen als Muldestadt, Industrie- und Arbeiterstadt, als Ringelnatzstadt auf einer intensiven Suche nach seiner Identität. Was also macht Wurzen als Stadt aus? Was macht ihr Bild aus? Wofür will sie bekannt sein?
Eine Ausstellung
des Kulturhistorischen Museums Wurzen
mit Ringelnatzsammlung
Domgasse 2 · 04808 Wurzen
Telefon: 03425 8560405
Email: museum@wurzen.de
Ausstellungsort:
Städtische Galerie »Am Markt«
Markt 1 · 04808 Wurzen
Öffnungszeiten:
Do – So | 14 – 18 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 3 Euro, Kinder bis 16 Jahre frei
Vernissage:
8. Juli 2023 | 15 Uhr
Ringelnatz-Geburtshaus
Crostigall 14
04808 Wurzen
Z