Wohnungsgenossenschaft Wurzen investiert in die Sanierung
des DDR-Blocks und schließt zweites Großprojekt ab.
Von Kai-Uwe Brandt
Sanierung auf der Zielgeraden: Über zwei Millionen Euro investierte die Wohnungsgenossenschaft Wurzen in den Wohnblock.foto: Kai-Uwe Brandt
Wurzen. Bald kehrt wieder Ruhe ein: Acht Monate mussten sich die Mieter in Geduld üben, doch dafür werden sie in wenigen Tagen belohnt. Denn Ende November beendet die Wohnungsgenossenschaft Wurzen nach dem Neubau zweier Mehrfamilienhäuser in Brandis ihr zweites Großprojekt in diesem Jahr – die Sanierung des DDR-Wohnblocks aus den 80er-Jahren in der Theodor-Körner-Straße 74 – 80.
Bereits 2017 hatte der Wurzener Großvermieter mit Sitz in der Georg-Schumann-Straße der benachbarten Immobilie Theodor-Körner-Straße 82 – 88 eine Schönheitskur verpasst. „Diesmal handelte es sich um das Zwillingsgebäude mit insgesamt 40 Zwei-, Drei- Vier- und Fünfraumwohnungen“, berichtet Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer Sven Mittenzwei. Das Besondere daran: Sämtliche Arbeiten fanden im bewohnten Zustand statt.
„Insofern möchte ich den Mietern ein großes Kompliment aussprechen. Immerhin zeigte sich der überwiegende Teil von Beginn an interessiert am Vorhaben und ertrug tapfer die vergangenen Wochen.“ Vor allem dann, so der 53-Jährige, wenn es äußerst laut und schmutzig wurde. „Dennoch gab es zur Freude der Handwerker und zu unserer Freude von dem einen oder anderen auch mal anerkennende Worte und eine Tasse Kaffee.“
Im Stil und dem äußeren Erscheinungsbild passt sich die Theodor-Körner-Straße 74 – 80 nunmehr dem Nebenmann an. Mittenzwei zufolge erhielten die vier Eingänge des Blocks drei Aufzüge – für den vierten reichte der Platz nicht aufgrund der Eckbebauung. Außerdem wurde an all jenen Wohnungen, die seit 1985 keinen Balkon besaßen, einen entsprechende Loggia montiert. Hierbei realisierte die Genossenschaft übrigens einen schwellenfreien Austritt und diesen auf Mieterwunsch ebenso beim Balkon-Altbestand. Gleichfalls zum Sanierungsprojekt gehörten der Anbau von zusätzlichen Esszimmern beziehungsweise von großen Wintergärten an einer Giebelseite. Nicht zuletzt erwähnte Mittenzwei noch die Erneuerungen der alten Balkonbrüstungen, sodass sie sichtbar den neuen gleichen. Auf Optik setzte der Bauherr ferner bei der Fassade mit frischer Farbe sowie in den Treppenhäusern, die unter anderem noch einen hochwertigen und trittweichen Kautschukbelag erhielten. „Die im Winter unbequeme und keineswegs ungefährliche Freitreppen haben wir zudem nach innen verlegt“, ergänzt der Geschäftsführer.
Die Außenanlagen markierten schließlich die Zielgerade des aktuellen Vorhabens. Wege sowie Feuerwehrzufahrten und -aufstellflächen wurden angelegt, Fahrradboxen installiert und neue Hauszugänge geschaffen. Alles in allem investierte die Wohnungsgenossenschaft Wurzen 2,15 Millionen Euro in die Theodor-Körner-Straße 74 – 80 und blieb laut Mittenzwei bei der Ausgabe im Kostenplan – trotz der steigenden Materialpreise. „Glücklicherweise machte uns auch die Corona-Situation keinen Strich durch die Rechnung.“
Mit den 20 neuen Appartements in Brandis verfügt die Genossenschaft derzeit über einen Bestand von 1786 Wohnungen sowie zehn Gewerbeeinheiten. Die Anzahl der Mitglieder stieg im Jahr 2020 von 1808 auf 1839 – 106 schieden aus, dafür kamen 137 hinzu. Der Leerstand zum Stichtag 31. Dezember betrug 2,4 Prozent. Im Vergleich dazu liegt der Wert im Landkreis Leipzig bei 9,8 Prozent.
Quelle: LVZ 11.11.2021