Vornehm übernimmt Wurzener Land-Werke


Der 64-jährige Ex-Bürgermeister von Gera wird Nachfolger von Mario Maron Wurzen. Führungswechsel bei der Wurzener Land-Werke GmbH (WuLaWe): Mario Maron war im Oktober 2017 die erste Wahl. Doch nach nicht einmal zwei Jahren an der Spitze der kommunalen Holding hat der gebürtige Leipziger den Dienstsitz in der Friedrich-Ebert-Straße 2 zum 31. August verlassen – auf eigenen Wunsch. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Ihm folgt Norbert Vornehm. Darauf verständigte sich jüngst die Gesellschafterversammlung. Bereits im Juni des Jahres wurde dem früheren Oberbürgermeister der Stadt Gera (2006 bis 2012) die Geschäftsführung der Firmentochter WuLaWe Glasfaser GmbH übertragen, die bis dahin der Thallwitzer Bürgermeister Thomas Pöge (parteilos) besetzte. Nunmehr rückt Vornehm eine Etage höher und leitet zugleich die Wärmeversorgung Wurzen GmbH (WvW). Die WvW wurde im Juli 1992 von der Stadt Wurzen gegründet und versorgt mittlerweile circa 3000 Kunden mit Fernwärme. Demnächst soll das Unternehmen unter dem Dach der WuLaWe firmieren. Den Verkauf für 3.4 Millionen Euro beschloss der Wurzener Stadtrat bereits im März des Vorjahres. Ist auf eigenen Wunsch gegangen: Geschäftsführer Mario Maron führte zwei Jahre die Wurzener Landwerke. In der Zeit erläutert unter anderen Schülern von der Brücke-Schule die technischen Anlagen im Wurzener Blockheizkraftwerk. Kai-Uwe Brandt Für Vornehm ist die neue Funktion in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. „Die Stadt Wurzen zusammen mit den Gemeinden Bennewitz, Lossatal und Thallwitz haben ein in Deutschland so umfassend und bisher einmaliges Projekt kommunaler Zusammenarbeit auf den Weg gebracht. Ich möchte mithelfen, es zum Erfolg zu führen.“ Das noch junge Unternehmen WuLWe wurde im Dezember 2016 von den vier Kommunen aus der Taufe gehoben. Grundziele der Gesellschaft sind, die Bürger des Aktionsraumes Wurzener Land mit Energie, Wärme und schnellem Internet zu versorgen, aber ebenso die regionalen Wirtschaftskreisläufe zu verbessern. Insofern könne sich der neue Geschäftsführer vorstellen, die Straßenbeleuchtung sowie Verkehrsleistungen zu organisieren oder das Abwasser zu sammeln und zu reinigen. Hierfür verfügt Vornehm über hinlängliche Erfahrung. Geboren in Stuttgart studierte der 64-Jährige an der Universität Konstanz und der Freien Universität Berlin Verwaltungswissenschaften und promovierte 1984 zum Doktor der Sozialwissenschaften. Ab 1985 war Vornehm in zahlreichen politisch-wissenschaftlichen Funktionen tätig. Er arbeitete unter anderem für die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen und für den SPD-Bundestagsabgeordneten Peter Conradi. Weitere Etappen seines Berufslebens verschlugen ihn nach Köln (Referent der SPD-Fraktion) und in leitende Positionen von Nahverkehrsbetrieben in Kassel sowie Heidelberg. 1996 wurde Vornehm dann Geschäftsführer der Geraer Verkehrsbetriebe. Schließlich kandidierte er 2006 mit Unterstützung von SPD, Grünen und Linkspartei für das Bürgermeisteramt in Gera. Eine zweite Legislatur scheiterte bei der Wahl 2012 und zwei Jahre darauf der Versuch, in Naumburg (Saale) das Rathaus zu erobern. Norbert Vornehm ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. VON KAI-UWE BRANDT Quelle: LVZ vom 21.09.2019

Dr. Norbert Vornehm Foto: privat