Großer Bahnhof für Wurzener Recycling-Firma

Wurzen. WCR chartert Dampflok Richtung Freyburg Ganz großen Bahnhof im doppelten Sinn erlebten die Mitarbeiter der Firma World Resources Company (WRC) im Wurzener Gewerbegebiet Nord. Zunächst feierte das Unternehmen mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Wegbegleitern sein 20-jähriges Bestehen. Und am Tag darauf hatte die Firmenleitung zum gemeinsamen Betriebsausflug eingeladen. Doch statt mit dem Bus ging es im Sonderzug auf Reisen, dem eine Dampflokomotive vorgespannt war. „Wir fahren nach Freyburg an der Unstrut“, sagte Geschäftsführer Eberhard Lüderitz völlig unaufgeregt. Für die Mitreisenden indes war schon die Einfahrt der aus allen Rohren dampfenden und schnaufenden Lok auf dem betriebseigenen Eisenbahn-Anschlussgleis, also dort, wo sonst Güter- und Containerzüge haltmachen, so etwas wie eine Sensation. Der Wurzener Geschäftsführer Eberhard Lüderitz (l.) und sein amerikanischer Gesellschafter Peter T. Halpin machen für die Betriebsausfahrt im Sonderzug höchstpersönlich Dampf. Frank Schmidt „Eigentlich nicht“, relativierte Lüderitz das Ereignis. „Genau diese Dampflok vom Eisenbahnverein am Bayrischen Bahnhof in Leipzig ist vor 20 Jahren schon einmal hier vorgefahren, damals zur Eröffnung des Betriebes. Und diese Attraktion wollten wir zum Jubiläum noch einmal erleben“, sagte Lüderitz. Die Firma WRC ist ein Recyclingunternehmen, in dem metallhaltige Reststoffe aus diversen Industriebereichen zu Metallkonzentraten verarbeitet und als neue Rohstoffe oder Zuschlagstoffe weltweit der einschlägigen Industrie wieder zur Verfügung gestellt werden. Begann WRC vor 20 Jahren mit 30 Mitarbeitern, stehen heute am Standort Wurzen 70 Menschen in Lohn und Brot, zwölf weitere Kollegen halten in Auslandsbüros rund um den Globus die Stellung. Die Bilanz der zwei Jahrzehnte fällt positiv aus. „Es ist eigentlich immer nur bergauf gegangen, denn wir konnten sukzessive ins Unternehmen investieren“, freute es Lüderitz. Die World Resources Company (WRC) ist seit 20 Jahren im Wurzener Gewerbegebiet ansässig und beschäftigt hier 70 Mitarbeiter. Frank Schmidt Die erfolgreiche Firmengeschichte habe längst die größten Probleme verdrängt, die WRC noch vor Betriebsbeginn hatte. Damals, so erinnerte sich der Geschäftsführer, hatten man sich lange mit der Treuhand um dieses Gebäude gestritten, welches einmal zum Wurzener Motorenwerk gehörte und acht Jahre Leerstand auf dem Buckel hatte. „Trotzdem wollte die Treuhand ein Vermögen dafür haben.“ Zwecks Einigung bedurfte es viel politischer Unterstützung, bevor der damalige Ministerpräsident Kurt Biedenkopf den symbolischen Startknopf drückte. „Und das wollen wir einfach feiern“, sagte der 67-Jährige, bevor er wiederum das Startsignal für den Dampflok-Sonderzug gab. VON FRANK SCHMIDT Quelle: LVZ vom 02.09.2019

Der Wurzener Geschäftsführer Eberhard Lüderitz (l.) und sein amerikanischer Gesellschafter Peter T. Halpin machen für die Betriebsausfahrt im Sonderzug höchstpersönlich Dampf. Foto: Frank Schmidt