Gut einhundert Gäste, darunter Familie, Freunde, Landrat Henry Graichen (CDU), Stadträte und vor allem Mitarbeiter der jetzigen Liftket Hoffmann GmbH wohnten am Freitagabend dem Festakt im Plenarsaal des Stadthauses bei, applaudierten lange und im Stehen dem 92-Jährigen nach seiner Dankesrede.
Für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte den in Reichstein, heute Rosenthal-Bielatal (Landkreis Sächsische Schweiz) geborenen Hoffmann der Verein Standortinitiative Wurzen & Wurzener Land (SiW) bereits im Juli. Am 25. September stimmte dann der Stadtrat der Bitte zu. Jenes parlamentarische Votum bekräftigte Oberbürgermeister Jörg Röglin gleich zu Beginn mit den Worten: „Sie haben meine persönliche Anerkennung für ihr Engagement.“
Hoffmanns Werdegang und seine Leistungen für Wurzen schilderte SiW-Vorstand und Laudator Ulrich Heß. Dabei ging er auf die Erfolgsgeschichte des Unternehmens ein, das der Maschinenbauingenieur im Alter von 21 Jahren am 1. Januar 1948 gründete. Zunächst stellte die Firma landwirtschaftliche Geräte her. 1953 brachte Hoffmann seinen ersten Elektrokettenzug auf den Markt. 1965 erhielt das Produkt „Uni-Lift“ auf der Leipziger Messe eine Goldmedaille. Im April 1972 erfolgte die Zwangsverstaatlichung. Doch Hoffmann blieb seinem Betrieb treu – zunächst als Direktor und später als Leiter des Exportbüros.
Mit der Wende konnte der Großhandelskaufmann seine Firma reprivatisieren, die mittlerweile mit circa 250 Mitarbeitern der weltweit größte Hersteller von Elektrokettenzügen ist. Eben diese Entwicklung, so Heß, sei mit dem Wirken Hoffmanns und seiner Fähigkeit zur technischen Entwicklung verbunden. „Wir freuen uns alle sehr, dass ihm die Ehrenbürgerwürde verliehen wird. Er hat sie sich wirklich verdient.“ Dabei verdankte der 17. Ehrenbürger die Wahl des Standortes Wurzen seinem Bruder, der hier seit 1936 als Generalvertreter für Saatreinigungsmaschinen und Saatspeicheranlagen wirkte, wie er im Anschluss sagte und die Zuzugsberechtigung von 1946 noch immer bezeugt. Nicht zuletzt, betonte Hoffmann, gebühre seiner Frau Hanna, die er 1952 heiratete, seiner Tochter Brigitta, Schwiegersohn Matthias Hühn und allen ehemaligen Kollegen großes Lob. Zum Schluss seiner Rede wünschte Dietrich Hoffmann „allen Bürgern der Stadt eine glückliche Zukunft“. kub
Quelle: LVZ vom 26.11.2018
Ehrung im Stadthaus: Altunternehmer Dietrich Hoffmann wurde zum 17. Ehrenbürger der Stadt Wurzen ernannt. Oberbürgermeister Jörg Röglin zollte persönliche Anerkennung für dessen Engagement. Foto: Thomas Kube