Mit dem 1.April 1872 begann die lange und abwechslungsreiche Geschichte des Unternehmens der Familie Klinkhardt in Wurzen. Noch im Gründungsjahr
entstanden neben einem kleinen Verwaltungsgebäude eine Gießerei von 30 m Länge und 15 m Breite. Im Juli bereits mit 40 Mitarbeitern wurden vorwiegend Teile für den Landmaschinenbau und für das Baugewerbe Säulen, Fenster, Treppen, Träger und Schienen, verzierte Ständer für Treppengeländer und Prellsäulen hergestellt. Schwerpunkt bildeten jedoch Landmaschinen. Zwei Schmelzöfen erzeugten in der Gießerei an 2 – 3 Tagen in der Woche bis zu 4 Tonnen Eisen.
Mit der Anbindung an eine Verladestation konnten Rohstoffe und Fabrikate zum nahegelegenen Königlichen Staatsbahnhof transportiert werden. Die Kesselschmiede wurde um 1900 mit einer pneumatischen Nietanlage erweitert. Um 1903 zählte das Unternehmen bereits 200 Arbeiter.
Hergestellt wurden nun Dampfmaschinen, Lokomobile und Kessel, vollständige Mühlen-, Brennerei- und Brauerei-Einrichtungen.
Zur Zeit des ersten Weltkrieges wurden vom Unternehmen Rüstungsaufträge übernommen. In der Nachkriegskonjunktur fertigten die mittlerweile 250 Beschäftigten Landmaschinen und erledigten reparaturarbeiten an Lokomotivkesseln der Reichsbahn. Nach Rüstungsaufträgen auch im 2.Weltkrieg wurde der Betrieb im August 1945 von der Roten Armee besetzt. Dem folgte eine beispiellose Demontage der Ausrüstung.
Mit unglaublichem persönlichen Einsatz der Mitarbeiter und Unterstützung von Unternehmern und Privatleuten begann man nach Freigabe 1946 mit dem Aufbau des Betriebes. Im Jahr 1947 war die Zahl der Beschäftigten wieder auf 67 gestiegen. In den folgenden Jahren wurde die Produktion trotz der schwierigen Bedingungen wieder angefahren.
Mit der Verstaatlichung im Jahre 1972 endete das Unternehmertum der Familie Klinkhardt. Unter dem Namen VEB Pneumatik Wurzen wurden nun Druckluftfilter und Trocknungsanlagen gefertigt.
Mit der Reprivatisierung 1990 begann unter der Firmierung Pneumatik- Behälter und -Anlagen GmbH eine neue Herausforderung. Der Enkel des Firmengründers Richard Klinkhardt begleitete das Unternehmen als Gesellschafter noch bis zu seinem Tode 2011.
Im Jahr 2013 setzte im Unternehmen ein umfangreicher Generationswechsel ein. Mit der Änderung der Firmierung in SBA Wurzen GmbH ist das Unternehmen seit Oktober 2014 mit ca. 20 Mitarbeitern präsent. Das Unternehmen hat sich über die Jahre spezialisiert auf die Herstellung von Sonderbehältern in C- und Edelstählen für die chemische und petrochemische Industrie. Weiteres Standbein ist der skidmontierte Anlagenbau. Erzeugnisse des Unternehmens sind heute weltweit im Einsatz.
Hervorzuheben ist, dass das Unternehmen immer noch am Standort und auch in den Gründerzeitgebäuden aktiv tätig ist und auch bleiben wird.
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