Wurzener Sichtweisen auf Großformat

Fotowettbewerb der Standortinitiative beendet
Wurzen. Joachim Ringelnatz verstand sich prächtig aufs Dichten – weniger aufs Fotografieren. Dass der berühmte Sohn Wurzens nun der Titelgeber eines Foto-Wettbewerbes ist, liegt in einer gemeinsamen Leidenschaft des 1883 geborenen Schriftstellers und der Standortinitiative begründet.

Der Leidenschaft für Wurzen. "Wurzen, ach Du liebe Zeit, mein Wurzen" hat Hans Gustav Böttcher alias Ringelnatz seinerzeit gedichtet. Heute ist dieser Vers Titel eines Fotowettbewerbes, zu dem die Standortinitiative Wurzen anlässlich des Tags der Sachsen aufgerufen hatte.
"Die Resonanz hat uns überrascht", freute sich Ulrich Heß, Mitbegründer der Standortinitiative Wurzen (SIW). 39 Fotografen aus Wurzen und Umgebung, Colditz und Freiberg haben 109 Motive eingesandt, die neue, alte und besondere Blickwinkel auf Wurzen und das Wurzener Land zeigen. Heß: "Uns war wichtig, dass die Menschen in den Bildern ihre eigene Sicht auf die Stadt zeigen. Unsere Hoffnung, dass sich dadurch bekannte und unbekannte Dinge neu entdecken lassen, ist aufgegangen. Wir haben schöne und überraschende Motive erhalten", berichtete Heß vergangene Woche. Katrin Hussock, Vorstandsmitglied der Initiative und Jury-Mitglied ergänzte: "Anfangs war geplant, die schönsten zehn Motive auszuwählen und zu prämieren. Wir konnten uns nicht entscheiden: Deswegen wir es jetzt zwölf Siegermotive geben."
Die sind noch Verschlusssache. Am 1. September, drei Tage vor Eröffnung des Tages der Sachsen, werden sie der Öffentlichkeit präsentiert. Und zwar auf großformatigen Leinwänden, die am Wettiner Platz alle Augen auf sich ziehen werden. An zwei 40 Quadratmeter großen Gerüstwänden werden die XXL-Ansichten von Wurzen ein unsaniertes Haus verdecken. Heß: "Damit haben wir auch gleich den Blick der Festtagsbesucher auf einen unansehnlichen Fleck am jetzt so schönen Platz versperrt."
Auch die restlichen 97 Bilder können zum Tag der Sachsen betrachtet werden – am Stand der SIW in der Wenceslaigasse. Aus dem Wettbewerb ist zudem eine Dokumentation vom Umbau des Wettiner Platzes entstanden. "Eine Anwohnerin hat die Bauarbeiten festgehalten. Diese wollen wir den Wurzenern und ihren Besuchern nicht vorenthalten und sie in der digitalen Präsentation im Schaufenster der Germania-Apotheke zeigen", ergänzte Ulrich Heß.

Von Thomas Lieb

Quelle: LVZ vom 17.08.2015, Seite 25