Wurzener Handwerker klotzen ran – Stadion erhält moderne Sanitäranlage

Hoffmann Fördertechnik GmbH gewinnt Mitstreiter für Aktion/Bis zum Tag der Sachsen soll er fertig sein
Wurzen. Bis zum Tag der Sachsen erhält das Frisch-Auf-Stadion eine moderne Sanitäranlage. Anlass des aktuellen Bauvorhabens ist das internationale Jugendfußballturnier, welches zum Landesfest vom 4. bis 6. September stattfindet.

Da sich der WC- und Duschenkomplex in einem desolaten Zustand befindet und keineswegs den Gästen aus der Ferne angeboten werden sollte, hatte Matthias Hühn, Geschäftsführer der Hoffmann Fördertechnik GmbH, eine zündende Idee. Er griff zum Telefonhörer und trommelte hiesige Handwerker zusammen – mit der Bitte, ihn zu unterstützen. Seinem Ruf folgte ein halbes Dutzend Enthusiasten. Denn gleich mehrere Firmen sagten ohne Wenn und Aber bei der Aktion zu. "Damit leisten wir unseren Beitrag zum Tag der Sachsen", berichtet der 60-Jährige nicht ohne Stolz und fügt an: "Dass Kinder und Jugendliche aus so vielen Ländern hierher nach Wurzen kommen, ist eine tolle Sache. Und wir können dies mit dem Projekt vermitteln." Zudem gebe es sehr wohl Handlungsbedarf. Davon überzeugte sich Hühn selbst beim vergangenen Firmenturnier.
"Der heutige Ausstattungsgrad des Sanitärtrakts im ATSV-Stadion entspricht gewiss nicht den sonst üblichen Anforderungen." Und das soll sich bis Ende August ändern. Zum Team für die Renaissance gehören: Bauunternehmen Manfred Seidel, Burkhardt Sanitär und Heizung, Matthes&Zocher Heizungsbau und Schweißfachhandel, die Maaßdorf GbR, Linke Trockenbau GmbH, Steffen Walther Wurzener Sanitär&Wärmetechnik GmbH und natürlich die Hoffmann Fördertechnik GmbH. Überdies kümmere sich der Abwasserzweckverband Muldenaue über Betriebsleiter René Rätze um die Reparatur und Reinigung der Kanäle. "Jeder trägt folglich einen gewissen Teil der Kosten", die sich unterm Strich auf über 15000 Euro summieren. Hühn versteht die Leistungen als Sachspenden für das Landesfest mit dem Ergebnis einer "optisch ansprechenden Anlage". Das Okay seitens der Stadt, die Eigner des Geländes ist, habe es bereits gegeben, so dass den Arbeiten nichts mehr im Wege stehe.
Zuletzt dankt Hühn den Sponsoren, "die einmal mehr dafür Sorge tragen, dass sich Wurzen vor den ausländischen Gästen keinesfalls blamiert". Allen Helfern sei nämlich bewusst, welchen Stellenwert Nachwuchsarbeit beim ATSV und anderen Vereinen ebenso hat. "Ich persönlich halte es unter anderem für sehr wichtig, junge Leute in den Gemeinschaften zu gewinnen – fernab von elektronischem Spielzeug."
Eingeweiht wurde der Platz, der zu DDR-Zeiten Albert-Kuntz-Stadion hieß, übrigens vor 88 Jahren – genau am 15. Mai 1927. Die Zuschauerkapazität beträgt noch heute 4000. Es gibt 154 überdachte Sitzplätze und eine elektronische Anzeigetafel. Überfüllt war die Fußball-Arena bislang zweimal mit jeweils 12000 Besuchern – am 12. Mai 1948 beim 1:1 gegen die Sachsenauswahl sowie am 18. Juni 1952 beim 2:1-Erfolg gegen Chemie Leipzig. Und sogar der Europameister der Frauen U 19 von 2003, Frankreich, kickte schon auf dem grünen Rasen des Muldestädter Traditionsvereins

Von Kai-Uwe Brandt

Quelle: LVZ vom 02.07.2015, Seite 26