Fährmann, hol‘ über!

Der Mitteldeutsche Rundfunk macht mit seiner Fernsehsendung "Unterwegs in Sachsen" Station in Wurzen. Mit ihrer Visite haben Moderatorin Beate Werner und ihr Drehstab den Tag der Sachsen vom 4. bis 6. September im Fokus. Die halbstündige Sendung dazu läuft am 15. August um 18.15 Uhr im MDR.

Für die Dreharbeiten sind fünf Tage eingeplant. Im Mittelpunkt stehen vor allem Sehenswürdigkeiten der Ringelnatzstadt. Und Ronny Wedekind, "ein sehr charmanter und kluger Stadtführer", so die Wertschätzung der Moderatorin, begleitet das Fernsehteam als Herold Wilhelm der Eitle von Wurzen höchstpersönlich durch die historische Altstadt. Durch Wenceslai-, Dom- und Jacobsgasse zum Beispiel. Natürlich auch vorbei an der Posthalterei, der Liegenbank am Markt und am Gemeindehaus.
"Dass Wurzen auch eine Domstadt ist, wusste ich", sagt Werner. "Aber das Innere ist ein Kracher. Deshalb haben wir uns länger als gedacht in diesem sehr spannenden Sakralbau aufgehalten. Und besonders interessant sind ja die Kippbänke." Diese hat die Moderatorin für verschiedene Kameraeinstellungen immer und immer wieder hin- und herbewegt. "Die sind ja so schwer. Am Ende habe ich mir eine kleine Blessur an der Hand zugezogen, die ich aber gern als Wurzener Souvenir mit nach Hause nehme", scherzt Werner.
Allerdings hat das Team mit dem wechselhaften Wetter zu kämpfen. "Es ist ja eine Sommersendung, und wir möchten gern die Gastgeberstadt für den Tag der Sachsen bei herrlichem Wetter präsentieren." Wie gut also, dass mit Drehaufnahmen beispielsweise im Stadtmuseum die Regenschauer außen vor bleiben. "Hier haben wir mit Frau Jung gesprochen und so viele spannende Geschichten gehört, da bleibt man gern an ihren Lippen hängen. Sogar Kameramann Sylvio Claußner ist da mit dem Objektiv dran geblieben", verrät sie.
Überhaupt sei es das Anliegen der Sendung, die verschiedenen Drehorte mit Geschichten lebendiger werden zu lassen. "Wurzen hat es uns da sehr leicht gemacht. Ein gutes Beispiel ist der Ringelnatzpfad. "So haben wir erfahren, dass der Vater von Ringelnatz in der Teppichfabrik angestellt war, und dann findet man in der Färbergasse die Teppiche dazu. Das ist in Wurzen sehr schön umgesetzt worden und genau so interessant anzusehen wie die Ringelnatzsprüche an den Hauswänden zu lesen sind", schwärmt Werner von dem Erlebten. Und dazu gehört auch eine Überfahrt mit der Fähre in Dehnitz. "Goethe hat einst hier länger gewartet", weiß die Moderatorin und lobt Fährmann Sirko Wedekind für sein rasches Überholen.
In der Sendung werden unter anderem Begegnungen in der Filzfabrik und im Ringelnatz-Geburtshaus zu sehen sein sowie im Bismarckturm am Wachtelberg in Dehnitz und in den Krietschtürmen. Frank Schmidt

Quelle. LVZ vom 25.06.2015, Seite 26

Beate Werner ist "Unterwegs in Sachsen" und hat sich unter anderem
auch mit Sirko Wedekind an der Fähre in Dehnitz verabredet. Foto: Frank Schmidt