Wurzen. Mit einem besonderen Bonbon wollen die Organisatoren des 13. Nachtshoppings am 13. März in Wurzens Innenstadt auftrumpfen. "Dabei geht es uns vor allem um die Belebung von leer stehenden Geschäften, speziell in der Wenceslaigasse", kündigte Stadtmarketingkoordinator Peter Sauer an.
Schließlich, so der 52-Jährige, seien die Probleme der verwaisten Schaufenster im Zentrum der Stadt hinlänglich bekannt. Daher möchte der Veranstalter, die Arbeitsgemeinschaft Innenstadthändler des Vereins Standortinitiative Wurzen, den toten Augen etwas Glanz verschaffen – zumindest für ein paar Stunden. Also ging Sauer in die Spur, suchte nach geeigneten Immobilien. Drei Läden fand er: die "Grüne Wiese" gleich neben der Wenceslai-Buchhandlung, einstmals Büro des Landtagsabgeordneten Miro Jennerjahn, Leder-Schulze an der Ecke zur Färbergasse und das Geschäft vorm First Diner. "Ich habe mit den jeweiligen Eigentümern gesprochen, die allesamt damit einverstanden sind, ihre Lokalität unentgeltlich für den Abend zur Verfügung zu stellen." Zugleich kümmerte sich Sauer aber auch um die Mieter auf Zeit und fand hierfür kreative Handwerker, die sich an der Erstauflage beteiligen werden. Gerade auf sie setzt der Koordinator seine ganze Hoffnung, denn die Aktion soll keine Eintagsfliege bleiben. "Vielmehr hoffe ich auf einen Nachhall der Initiative und zwar über den 13. März hinweg." Denn nicht umsonst wählte Sauer als Motto der aktuellen Aktion den Begriff "WerkStadt". "Letztlich geht es darum, zwei Interessengruppen zusammenzuführen." Hauseigentümer, die heute unter dem Leerstand ihres Geschäftes leiden, und ambitionierte Leute, die morgen eventuell jenes Geschäft anmieten. "Möglich wäre dies sogar in Kooperation." Jedenfalls stelle aus Sicht Sauers das 13. Nachtshopping eine Chance dar, sich einem breiten Publikum mit den Arbeiten vorzustellen. Zu denen, die die Chance der Premiere nutzen, gehören unter anderem Romy und Christoph Krause aus Machern mit Gestaltung aus Beton und Holz, Uwe Kretzschmar aus Nischwitz mit rustikaler Holzgestaltung, Martina Mattersteig, die bereits in der Schillerstraße ihr Atelier Ton in Ton betreibt, Kerstin Globig aus Naunhof mit Filz- und Wollprodukten sowie der Wurzener Thomas Hunger. Kai-Uwe Brandt
Quelle: LVZ vom 26.02.2015, Seite 26