Wurzen. Das Schatzsuche-Projekt des Netzwerkes für demokratische Kultur lädt alle Interessierten für Dienstag, 4. November, ab 18 Uhr in das Büro des Vereins Standortinitiative Wurzen, Dresdener Straße 50, ein, um sich über die Entwicklung und den derzeitigen Stand der Unternehmersituation in Wurzen zu informieren.
"Es gibt sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Wurzen nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Projekt Schatzsuche sammelten wir diese Einschätzungen der Wurzener, und am 4. November möchten wir nun einige Ausschnitte aus diesen Interviews präsentieren und mit zwei lokalen Experten, Ulrich Heß und Eberhard Lüderitz, über die Wurzener Unternehmen damals und heute ins Gespräch kommen", sagte Projektleiter Miroslav Bohdalek zu den Details der Abendveranstaltung.
Ausschnitte aus den Interviews, so Bohdalek weiter, würden die Subjektivität der Wahrnehmung bestätigen. So heißt es in einem Zitat: "Wurzen hat einen ganz schönen Aufschwung gehabt, aber man hat eben zu DDR-Zeiten auf Verschleiß gearbeitet. Logischerweise konnten die Betriebe dann nach der Wende nicht mehr mithalten. Alle haben gedacht, es geht jetzt so weiter, bloß wir kriegen jetzt Westgeld." Und in einem anderen: "(Die Treuhand) hat ja so viele Betriebe hier zerstört. Die haben hier so einen Schaden gemacht. Die Teppichfabrik, da haben hunderte Leute ihre Arbeit gehabt und die hatte in die ganze Welt exportiert, man konnte es erst mal versuchen, wie es ging. Nein, die haben das gleich nieder gemacht. Wir hatten wirklich gute Betriebe, alte Betriebe in Wurzen und das ist ein Trauerspiel."
Übrigens erhalten alle Besucher der Veranstaltung die neu herausgebrachte CD "Schatzsuche" mit Interviewausschnitten, der Eintritt ist frei. Lvz
Quelle: LVZ vom 30.10.2014, Seite 42