Reggae und Salsa am Domplatz

NDK feiert mit über 100 Gästen seinen Geburtstag

Wurzen.Mehr als 100 Gratulanten konnten der Vorstand und die Mitarbeiter des Netzwerkes für Demokratische Kultur (NDK) zum vorgezogenen Vereinsgeburtstag, der sich im Dezember zum 15. Mal jährt, begrüßen und allen für ihr Engagement danken.

Glückwünsche überbrachten etwa die Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung aus Berlin, Anetta Kahane, die 1999 selbst Mitbegründerin des NDK war, die Bundestagsabgeordnete Monika Lazar (Bündnis 90/Die Grünen), die Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linke) und Miro Jennerjahn (Bündnis 90/Die Grünen), Wurzens Oberbürgermeister Jörg Röglin (parteilos), der Leiter des Ordnungsamtes des Landkreises, Klaus-Thomas Kirstenpfad, und Konstanze Kötz vom Kulturraum Leipziger Land.
Zunächst gab es für die zahlreich erschienenen Kinder ein Gastspiel des Leipziger Puppentheaters "Eckstein" mit dem "Reggaehasen Boooo", der die kleinen Gäste auf der Suche nach einem Tanzlehrer für den muffligen König nach Ägypten, Israel und Brasilien führte.
Gemeinsam spazierte man anschließend durch die Innenstadt an die ehemaligen Vereinsstandorte des NDK. Im Hinterhof der Karl-Marx-Straße 17 erinnerten Christiane Hentschker-Bringt, Friedemann Bringt und Georg Budnik an die Anfänge der Arbeit, an erste Treffen in der eiskalten Fahrradselbsthilfewerkstatt mit jenen Wurznern, die sich damals nicht mit der katastrophalen Situation in puncto Neonaziszene und Jugendpolitik abfinden wollten. Wenig später kramte Anetta Kahane in der Bahnhofstraße 19 in ihren Erinnerungen. Sie berichtete vor allem von ihren Erfahrungen zu aktuellen Tendenzen von Neonazismus und Rassismus in Deutschland, rief aber auch gleichzeitig den Bombenanschlag auf das Büro des NDK 2004 oder den Überfall von 70 Neonazis auf das Konzert "Die Leude woll'n, dass was passiert" am Gymnasium 2001 wieder ins Gedächtnis. WRC-Chef und NDK-Beirat Eberhartd Lüderitz schloss den historischen Bogen am Domplatz 5 mit einem herzlichen Dankeschön an alle Aktiven des NDK für die bisherige wichtige Arbeit für die Region und eröffnete damit das reichhaltige türkische Buffet, nicht ohne dass vorher auf den Erfolg der weiteren Arbeit des NDK mit einem Glas Sekt angestoßen wurde.
Da das Fest mit dem Beginn der Fußball-WM in Brasilien quasi unter lateinamerikanischer Sonne stattfand, lag eine Begleitung mit lateinamerikanischer Musik nahe. Die sechsköpfige Dresdner Salsaband Con Tacto Latino brachte den Rhythmus und die Stimmung aus der Karibik und Südamerika ins Kultur- und BürgerInnenzentrum D5, lockte sofort mit den ersten Takten das Publikum auf ihre Seite beziehungsweise auf die Tanzfläche und ließ auch erst wieder nach zwei Stunden und Zugaben der Musiker um Luis Algaranaz Platz zum Durchatmen, bevor weiter zu Elektroswing und Reggaemusik getanzt werden konnte.
Neben den zahlreichen Blumen- und Kartengrüßen konnte sich das NDK auch über Geldspenden von circa 1500 Euro freuen. lvz

 

Mit Musik durch die Stadt: Ein Spaziergang führte zu den ehemaligen Standorten des NDK. Foto: privat

Quelle, LVZ vom 19.06.2014, Seite 34