Zuwachs bei Lehrstellenbewerbern

Arbeitsagentur zieht erste Zwischenbilanz zum Berufsberatungsjahr

Muldental/Oschatz (lvz). Die Zahl der gemeldeten Bewerber um einen betrieblichen Ausbildungsplatz ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das betriebliche Stellenangebot ist weiterhin stabil. Das geht aus der Statistik zum Ausbildungsmarkt hervor, die jetzt von der Agentur für Arbeit Oschatz vorgelegt wurde. Sie ist für die Landkreise Leipzig und Nordsachsen zuständig und unterhält im Muldental Geschäftsstellen in Grimma und Wurzen.

Wie jedes Jahr sei Ende März für das erste Halbjahr des sogenannten Berufsberatungsjahres (Oktober 2013 bis September 2014) eine erste Zwischenbilanz gezogen worden, teilte die Pressestelle der Agentur mit. 1321 Lehrstellen hatten die Unternehmen der Region bis Ende März beim Arbeitgeberservice zur Besetzung gemeldet. Das seien 33 Stellen oder 2,4 Prozent weniger als im März 2013. "Es ist deutlich zu erkennen, dass die Betriebe nach wie vor ausbildungswillig sind", erklärte Agenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg unabhängig vom geringen Rückgang.
Den freien Stellen stünden derzeit insgesamt 1950 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber – ein Plus von 349 oder 21,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem sich die Schulabgängerzahl in den beiden Vorjahren wieder stabilisiert habe, sei erstmals wieder ein deutlicher Zuwachs bei den Bewerbern zu verzeichnen. Vor allem die Bewerberzahl aus dem aktuellen Abgangsjahr sei gestiegen. "Die Berufsberater sind verstärkt auf die Schülerinnen und Schüler zugegangen und konnten dazu animieren, sich früher aktiv um ihre berufliche Zukunft zu kümmern. Ich freue mich, dass die Erfahrung der Berufsberater gefragt ist." Vermehrt, so lautet die Erfahrung der Berufsberater, bekommen auch Hauptschüler ihre Chance – leistungsstärkere Schüler könnten hingegen oft zwischen mehreren Angeboten wählen. "Der Schlüssel liegt wohl darin, die persönlichen Potenziale zu erkennen und zu fördern. Gute Beispiele der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Knoten mitunter erst während der Ausbildung platzte – beispielsweise durch das Arbeitsumfeld und das betriebliche Anforderungsprofil. Auch leistungsschwächere Bewerber verdienen eine faire Chance", wirbt die Agenturchefin.
In der bundesweiten Woche der Ausbildung, die am Montag begann, plant die Arbeitsagentur eine Reihe von Aktionen, um Betriebe und Schüler zusammenzubringen. Neben Bewerberbörsen in allen Geschäftsstellen sind die Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeit­geberservice von Agentur für Arbeit und Jobcenter Nordsachsen in dieser Zeit verstärkt in den Betrieben auf Stellensuche.

LVZ v. 12.04.2014: