Kreuz zwickt? Wurzener Maschinenbauer machen Rückenschule

Gesundheitstag bei Neuman & Esser – viele Tipps von Hörtest bis Zahnpflege / Erfolg: NiedrigerKrankenstand

Wurzen. Nicht zum ersten Mal hat die Firma Neuman & Esser in Wurzen für ihre Mitarbeiter einen Gesundheitstag initiiert. Von ausgewogener und gesunder Ernährung, Hautscreening und Hörtest, Rückenschule bis zur Zahnpflege reichten die Informationen, um das "Leben in Balance" zu halten.

Dieser Slogan stand im Mittelpunkt einer Sofortanalyse, die so manchen Mitarbeiter des Hauses nachdenklich machte.
"Zugegeben, vieles von dem, was wir hier erfahren, ist so neu nicht", sagte ein Mitarbeiter, der seinen Namen nicht nennen wollte. "Ich weiß, dass ich nicht ausgesprochen gesund lebe. Aber mir geht es gut und krank bin ich auch kaum. Allerdings wird mit den Angeboten in mir ein schlechtes Gewissen produziert", gestand der 47-Jährige ein. "Das Ergebnis hat mich nicht überrascht, weil ich ja auch alle Vorsorgeuntersuchungen mache", sagte Sven Bergmann nach einem Gesundheitscheck mit Blutabnahme. "Okay, das mit dem Rauchen wird mir immer wieder vorgehalten. Der Geist ist willig, der Körper schwach. Aber etwas Sport mache ich schon", versicherte der 30-Jährige. "Ich habe bisher immer den Gesundheitstag hier im Haus genutzt", erklärte Frank Lehmann, "um Tipps und Anregung mit nach Hause zu nehmen." Besonders für die Ernährung, sagte der 60-Jährige. Sein 16 Jahre jüngerer Kollege Thomas Stein hat Defizite beim Rücken festgestellt. Nicht nur, weil ihm öfter mal das Kreuz schmerzt. "Ich habe die angebotene Rückenschule mitgemacht, das war lehrreich und anstrengend zugleich."
Für Jens Firme, Vertreter einer Krankenkasse, ist der Gesundheitstag "eine Investition in die Zukunft der Mitarbeiter des Betriebes." Denn das, was während der Arbeitszeit angeboten wird, sei mit Produktionsausfall und auch mit Kosten verbunden. Jedoch habe er in den letzten Jahren festgestellt, "dass immer mehr Firmen und Betriebe ihre Mitarbeiter hegen und pflegen. In diesem Umfang wie hier ist es noch nicht alltäglich, es nimmt aber zu."
Geschäftsführerin Stefanie Peters führt für den Aktionstag auch eine betriebswirtschaftliche Abwägung an. "Zum einen haben wir einen niedrigen Krankenstand. Zum anderen liegt uns die Prävention am Herzen. Wir möchten unsere Mitarbeiter anregen, dass sie sich über ihre Gesundheit Gedanken machen und sie dafür mit verschiedenen Angeboten in Verbindung bringen", sagt die Chefin. Der Gesundheitstag habe letztlich auch positive Auswirkungen auf das Betriebsklima.

Von Frank Schmidt

Quelle: LVZ vom 23.04.2015, Seite 25

Hier wird genau hingehört: Lorenz Freitag (l.) wertet die Untersuchungsergebnisse
mit Sven Bergmann aus und gibt ihm Tipps mit auf den Weg. Foto: Frank Schmidt